Was ist KARATE ?
Karate ist eine fernöstliche Kampfkunst. „Kara“ bedeutet leer und „Te“ ist die Hand. Karate, also leere Hand, ist ein System, in dem zur Selbstverteidigung Arme und Beine hauptsächlich als Blöcke, Schläge, Stöße und Tritte eingesetzt werden. Das herausragende Merkmal ist dabei die Wirksamkeit der Techniken, auch auf moralischer Ebene. Der Gegner soll bereits mit einer einzigen Technik psychisch so beeinflusst werden, dass er die Sinnlosigkeit weiterer Aggressionen einsieht. Zur Unterstützung kommen Greiftechniken hinzu, die fast ausschließlich verwendet werden um den Gegner zu kontrollieren, sein Gleichgewicht zu brechen und ihn zu Boden zu bringen. Die wichtigste Rolle spielen dabei die Hebel, Würfe werden seltener eingesetzt. Insgesamt gesehen ist Effektivität die herausragende Eigenschaft des Karatesystems. Es wird keine Energie durch unnötige Bewegungen verschwendet. Alle Aktionen dienen dem Ziel, die Konfrontation so schnell wie möglich unbeschadet zu beenden. Doch Karate beschränkt sich nicht auf das Erlernen von simplen Karate-Techniken. Dies wäre ein zu einseitiges Training. Karate schult durch alle Blöcke, Schläge, Stöße und Tritte die reine Selbstverteidigung.
Karate ist eine umfassende, gleichmäßige Schulung des gesamten Körpers. Dabei werden alle möglichen Komponenten mit erfasst, wie zum Beispiel Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer, Beweglichkeit, Atmung, Gleichgewicht, Geschicklichkeit, Koordinationsfähigkeit, Reaktionsschnelligkeit und Distanzgefühl. Die im Karate für dieses ausgewogene Training des Körpers genutzten Übungen haben aber zugleich eine persönlichkeitsbildende Wirkung. So werden beim Erlernen und ständigen Verbessern der Techniken Eigenschaften wie Willensstärke, Selbstdisziplin, Selbstkritik, Konzentration und Lernbereitschaft gefordert. Das Partnertraining gibt Selbstbewusstsein, verlangt einerseits Mut, Kampfgeist, Entschlusskraft und Konsequenz ab, erzieht andererseits zu Rücksichtnahme auf und Vertrauen in den Trainingspartner. In der theoretischen Ausbildung entwickelt man Neugier und die Fähigkeit gegebene Dinge kritisch zu hinterfragen. Bei der Suche nach Lösungen in allen möglichen Situationen braucht es Phantasie und Flexibilität. Im Zusammenspiel der Trainingsgruppe und des Vereins insgesamt ist Hilfsbereitschaft, Kameradschaft, Toleranz, Mitgefühl, Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit die Grundlage. Bei der Arbeit als Trainer ist dann auch Zuverlässigkeit und Verantwortungsbewusstsein vonnöten.